Jetzt geht’s los! Arno Nym ausgebremst – Jogi-Taktik &
Superhits
Noch 2 Tage!
Bröckelhusten, übelriechende Raucherinnen – was ist los
im Märchenland? Und bei aller musikalischen Souveränität
zwischen Las Vegas, Woodstock und Moskau-Freibad steigt die Anspannung.
Ein öffentliches Training sitzt da nicht mehr drin – da ist
Regisseur Jens Poth ganz Jogi und Friedrich Witte mit Heaven im Sturm
natürlich gesetzt. Alles deutet auf prächtiges Gelingen –
die Mannschaft steht voll zum taktischen System. Vor dem Spiel ist nach
dem Spiel – und das dauert in diesem Fall handgestoppte 75 Minuten.
Sogar ON-Undercocer-Reporter Arno Nym durfte bei den letzten Singspiel-Proben
nicht mehr dabei sein. Vielleicht lag’s daran, dass Arno Nym am
Sonntag die von großer Hitze überschatteter Preview-Party im
Polly Esther’s schwänzte und sich stattdessen („Man muss
immer da sein, wo’s weh tut“) mit 25000 Fans Herbert Grönemeyer
auf der Bielefelder Alm anschaute. Das war sehr pompös und stimmungsvoll
– neben dem Mega-Hit „Mensch“ war besonders der WM-Song
,,Zeit, dass sich was dreht“ ein besonderes Highlight. Mensch bleiben!
Im Vorprogramm Rückengymnastik mit Dietrich Grönemeyer –
dann wäre Arnon Nym restlos glücklich gewesen. Zurück zur
„Prinzessin mit dem Glied“ – die längst ausverkaufte
Premiere steigt am Freitag im emma-theater. Um mit Grönemeyer zu
sprechen: Kopf hoch, tanzen!
Noch 5 Tage!
Fleischgewordene Lust & Song-Wundertüten
Endspurt! Noch 5 Tage und die ,,Prinzessin mit dem Glied“ steht
auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Nachdem die Werkstätten
des Theaters ganze Arbeit geleistet haben, durften die Schauspieler und
Die Angefahrenen Schulkinder nun im wunderschön vergoldeten emma-theater
richtig loslegen. Vor lauter Tatendrang wusste Erzähler Olaf Weißenberg
plötzlich gar nicht mehr, wie und wo er eigentlich stehen sollte.
Dazu ein Weißenbergscher O-Ton: „Also das letzte Mal war ich
da noch im Auto!" Regisseur Jens Poth ist bei so etwas natürlich
immer nachsichtig und erklärte wie wo wer wann was warum singt und
spielt. Dabei gelang es ihm sogar Heaven (die Prinzessin) von seinem geliebten
Kontrabass loszureißen: „Du Heaven, der Bass, der sieht echt
super aus – aber brauchen wir den wirklich?” Auch Inspizientin
und Souffleuse Tanja Moormann ist schon ganz aufgeregt, so kam sie bei
der letzten Probe ins Flattern und nannte aus „Versehen“ das
wichtigste Körperteil dieser Inszenierung „fleischgewordene
Lust”. Na ja, da wissen wir doch, warum wir den Abend zum „FSK
16er“ kürten. Charlie Granada und der Doc von den „Schulkindern“
tragen jedenfalls mittlerweile richtige Kostüme, und die Schneiderei
hat Sexsymbol Heaven in ein fantastisches, geradezu herrschaftliches Kleid
gesteckt. Herrschaftszeiten! Und noch etwas wird heute schon verraten:
Jo Granada hat tief in die Wundertüte seiner Liebesmelodien gegriffen
und einen Song geschrieben, der weltweit für Furore sorgen wird und
schon jetzt eine unerwartete Liebespaar-Konstellation verursachte... Wer
in die Welt der Prinzessin schon live eintauchen möchte, der sollte
heute gegen 20 Uhr in schicker Abendgarderobe zur Preview-Party im Polly
Esther’s am Domhof eintrudeln. Neben den Stars zum Anfassen und
Atmosphäre satt gibt es auch zwei Freikarten für die „Prinzessin“
zu gewinnen. ON bleibt mit Undercover-Souffleur Arno Nym natürlich
bis zur Premiere am Ball.
Nur noch 9 Tage!
Hauchzart, hollywood-like und heldenhaft
Der Endspurt zu den Theaterproben von „Die Prinzessin mit dem Glied“
hat begonnen. In den verbleibenden Tagen wird noch einmal so richtig geackert.
Neben der spielerischen Probenarbeit findet nun die Feinabstimmung mit
der Musik der Angefahrenen Schulkinder statt. Was wird Charlie Granadas
Schlagzeugperformance bei den Schauspielern auslösen? Wie wird sich
Jo Granada, als Autor des vor Handlungssträngen nur so berstenden
Stücks an der Gitarre machen? Was wird Heaven mit dem Kontrabass
noch so alles anstellen? Regisseur Jens Poth verriet ON-Reporter Arno
Nym, dass er auf jeden Fall immer für neue Ideen offen ist. So kann
sich das Publikum z. B. in der Szene der fiesen Minister (Thomas Schneider,
Clemens Dönicke, Laurenz Leky) auf sehr persönliche Bekenntnisse
der drei Protagonisten einstellen. Doch keine Angst, Erzähler Olaf
Weißenberg wird im entscheidenden Moment eingreifen, denn er hat
von Beginn an das Geschehen vollkommen in der Hand. Er malt nämlich!
Unglaublich schöne Monumentalbilder zaubert Weißenberg auf
den Overheadprojektor, so dass der Weg des Bauernsöhnchens für
jeden nachzuvollziehen ist. Apropos: Das Coming-out des Bauernsöhnchens
und der drauffolgende Traum inklusive Orakel-Wellensittich (gegeben von
niemand geringerem als Jo Granada) gehören jetzt schon zu den Highlights.
Hier erwartet die Fangemeinde ein Rätsel, das sich gewaschen hat!
Wenn anschließend das Bauernsöhnchen die Karatetechnik des
üblen Gesellen Hübner (Clemens Dönicke) überstehen
muss, dann platzen nicht nur die Putten vor Spannung. Wenn hautnah, hauchzart,
hollywood-like und heldenhaft mehr über das Musical der „Schulkinder“
erfahren will, schmeißt sich am nächsten Sonntag so richtig
in Schale und kommt zur Preview-Party (ab 20 Uhr) ins PollyEsther’s.
Die Schulkinder und Mitglieder des Ensembles werden dort live einiges
aus dem Märchen-Musical zum Besten geben.
Noch 12 Tage!
Wer wird die Gunst dieser Schönen erringen?
Am 6. Juni gibt es eine Uraufführung im emma-theater der ganz anderen
Art.Das Märchenland wird auf den Kopf gestellt. Es gibt einen König
mit bösartigen Brökelhusten, übelriechende Raucherinnen,
die den eigenen Bruder malträtieren, Freier aus aller Herren Länder,
die Wasser um die Wette trinken und gebuhlt wird um eine wunderschöne
(?) Prinzessin. Wer wird die Gunst dieser Schönen erringen? …
Es wird gesungen, getanzt und ein Tisch gedeckt. Die Kultband „Die
angefahrenen Schulkinder“ hat ein Musical (unbedenklich ab 16 Jahren)
geschrieben. Erstmals arbeitet die Osnabrücker Kultband mit Schauspielern
des Theaters zusammen – ON-Reporter Arno Nym beobachtet auch weiterhin
die Proben. Um die Spannung zu erhöhen, gibt es bereits am kommenden
Sonntag (1. 6., ab 20 Uhr) eine Preview-Party als Soiree der anderen Art
im PollyEster’s, (Am Domhof 7c, Osnabrück).Die „Schulkinder“
rocken und stellen mit Schauspielern auszugsweise das Märchen-Musical
vor.Und wenn selbst Heaven, Jo und die anderen am Abend in feinstem Zwirn
erscheinen, sollte das für die Gäste selbstverständlich
sein. Also alles wirklich ganz „seriös”. Um Abendgarderobe
wird gebeten! Achtung! Die eigens engagierten Türsteher sind bestechlich.
Kürlaufen - klar. Das schickste Pärchen gewinnt zwei Exclusivkarten
für die Aufführung incl. Backstagetour.
Noch 16 Tage!
Heißes Bergfest im Schloss der Prinzessin
Im Schulkinder-Märchenland ist in den letzten drei Tagen wieder einiges
passiert. Das fahrende Volk um Regisseur Jens Poth hat mittlerweile Unterschlupf
im Theater am Domhof gefunden. Dort, wo sonst Opernproduktionen den Sound
angeben, erklingen nun die sonoren Stimmen des „Prinzessin mit dem
Glied“-Freier-Chores. Das Quartett – gigantisch: Thomas Schneider,
Laurenz Leky, Clemens Dönicke und der schwarzer Mann (der bleibt
noch geheim!) – muss aber mehr als nur ein paar Lieder trällern!
Dichterfürst Jo Granada lässt seine Figuren simultan singspielen,
d. h. hier muss man als Schauspieler neben gesanglichen Höchstleistungen
noch Fechten, riesige Fässer stemmen, um die Wette trinken und Bauernsöhnchen
(Friedrich Witte) „dissen“. Wie anstrengend! So entschloss
sich das Ensemble, das so genannte Bergfest zu begehen und unser Reporter
Arno Nym durfte dabei sein. Diese schöne Sitte am Theater besagt,
dass nach der Hälfte der Probenzeit eine Party steigt, die sich gewaschen
hat. Geladen wurde ins Schloss der Prinzessin (Heaven). Dort wurden diverse
Leckeres vom Grill und aus der heimischen Schnapsbrennerei serviert. Die
Angefahrenen Schulkinder staunten nicht schlecht und konnten – was
das Feiern angeht – noch einiges vom Schauspiel-Ensemble lernen.
Erwähnenswert sind da: Frisbeekunststücke, Wasserschlachten
und mitternächtliche Lagerfeuergesänge. Gestärkt von dieser
Erfahrung gingen alle gemeinsam am nächsten Tag wieder voll motiviert
an die Arbeit.
Noch 19 Tage!
Zwischen Erdbeermarmelade, Wahnsinn & Welthit
Da jubeln die Füße. Endlich: Der erste Durchlauf! Wahnsinn.
Die bienenfleißige Crew der „Prinzessin mit dem Glied“
ist einmal durch das ganze Stück gekommen. Ohne Unterbrechung! ON-Undercover-Reporter
Arno Nym erkannte mit fachmännischen Blick, dass schon das eine oder
andere szenisch angelegt ist. Chef-Regisseur Jens Poth freut sich über
seine zielorientierte Probenarbeit der letzten Wochen. Ausstatterin Simone
Wildt ist ebenfalls guter Dinge. Ob Schottenrock, Mönchskutte oder
Samba-Bikini, die Frau aus Berlin hat für jeden Geschmack etwas dabei.
Ganz zu schweigen von all den schönen Requisiten wie: popkornsprühende
Butten, verrückt gewordene Tabletts oder transportable Lagerfeuer.
Die ungezogenen „Königskinder“ entzücken selbst
Chefmaskenbildner Siegfried Schoder, der sich schon jetzt auf die Erdbeermarmelademaske
von Friedrich Witte (Bauernsöhnchen) freut. Das Powermobil von Olaf
Weißenberg (Erzähler) hat in der Werkstatt des Theaters mittlerweile
seinen goldglänzenden Anstrich erhalten, und mehr wird jetzt aber
nicht verraten...
Und was steht diese Woche noch so auf dem Probenplan? Die Angefahrenen
Schulkinder haben ein fantastisches Liebesduett zwischen Etienne (vormals
Werner: Friedrich Witte) und der Prinzessin (immer wieder: Heaven) komponiert,
dass jetzt dank des musikalischen und schauspielerischen Zusammenspiels
der beiden Protagonisten immer zärtlichere Züge bekommt. So
viel ist sicher, das kann sich sehen und vor allem fühlen lassen!
Währenddessen bastelt Jo Granada beseelt am „The End“
weiter. Dafür schreibt er mal eben einen neuen Schulkinder-Welthit.
Ein Welthit für die schönste Liebesgeschichte ever!
Noch
23 Tage!
Genius loci, großer Monolog & märchenhafter Tanz.
Unser Reporter Arno Nym war dabei! Das Ensemble der „Prinzessin
mit dem Glied” verbrachte zwei wunderbare Tage im Piesberger Gesellschaftshaus.
Unter dem nun völligen Ausschluss der Weltöffentlichkeit feilten
Regisseur Jens Poth, Die Angefahrenen Schulkinder und das Ensemble des
Theaters an den verschiedenen Szenen des Märchen-Musicals. Die ersten
Sonnenstrahlen des Jahres kitzelten die Spieler unter ihren historisch
absolut korrekten Modellen der Ritter-Königs- und Lakaienausrüstungen.
In geradezu märchenhafter Atmosphäre konnte Nym wieder Außergewöhnliches
beobachten: Schauspieler Laurenz Leky (spielt: Bill, Lakai Hinnerk, Martin
Heise, Gottwald Kanther) griff spontan zur Ukulele und riss dabei seine
Mitmenschen so sehr in den Bann, dass Heaven und Jo Granada verzückt
im Innenhof des Piesberger Gesellschaftshauses ein Tänzchen wagten.
Das muss der genius loci sein! Wieder im großen Saal zurückgekehrt,
bezauberte Dr. Ignatz Ignaz das Ensemble mit seinen unzähligen Soundideen,
die sich ganz fantastisch in das immer zauberhafter werdende Geschehen
auf der Bühne einbetten lassen. Die asiatische Kampfkunst des üblen
Gesellen Hübner (Clemens Dönicke) beeindruckt dabei ebenso wie
das Bauernsöhnchen (Friedrich Witte) bei seiner Suche nach der liebsten
Prinzessin (Heaven). Als dann auch noch Erzähler Olaf Weißenberg
sein Gefährt verlässt, um einen wirklich, wirklich großen
Monolog zu halten, ist der „Doc“ sogar auf diese Situation
dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Tastenmann der Schulkinder
vorbereitet. Mit Spannung wird nun der Einsatz des vierten Schulkindes,
Charly Granada, erwartet, der für seine explosive Schlagzeugperformance
berühmt ist. Wir bleiben dran – noch 23 Tage bis zur Premiere!
Noch
26 Tage!
Bis auch der allerletzte Ton richtig sitzt ...
Die ersten Proben zum finalen Liebesduett der „Prinzessin mit dem
Glied” haben begonnen – schließlich sind es nur noch
26 Tage bis zur Premiere! Heaven von den Angefahrenen Schulkindern, einer
der Erfinder des Musicals, spielt die Prinzessin mit dem Glied. Sein größter
Verehrer ist das Bauernsöhnchen, gespielt von Friedrich Witte. Das
Ganze ist jetzt schon so herz-zerreißend, dass das restliche Ensemble
die Taschentücher auspacken musste, während Autor Jo Granada
an dem Finale Grande weitertüftelte. Es ist schon ein Luxus den Autor
direkt vor Ort zu haben! Musikalisches Training der besonderen Art erhalten
die Schauspieler des Theaters von Dr. Ignatz Ignaz. Der Pianist der Schulkinder
haut solange in die Tasten, bis auch der letzte Ton vernünftig sitzt.
Musikalische Neuerfindungen stehen dabei auf der Tagesordnung. Da wird
z.B. in genialer Interaktion ein ganz spezieller Samba erfunden, der sich
aus dem Kampfgesang der gemeinen Schwestern entwickelt. Der Wettstreit
der Freier (es wird schließlich um die Gunst der schönen Prinzessin
gebuhlt) ist nicht weniger energiegeladen: Musikalisch untermalt wird
die Brautschau von einem tollen Mix aus russischem Reggae und afrikanischer
Schwarzmeermusik. Wer sich da nicht jetzt schon auf das Endergebnis des
abgefahrenen Musicals der Schulkinder freut, ist selbst dran schuld. ON-Undercover-Paparazzo
Arno Nym fiebert heute mit dem VfL, bleibt aber auch hier weiter am Ball.
Noch
30 Tage:
Was bei einem Märchen so alles passieren kann ..
Bei einer der letzten Proben zur „Prinzessin mit dem Glied”,
dem Märchen-Musical der Angefahrenen Schulkinder entdeckt mit einer
Art Auto über die Bretter, die die Welt bedeuten! Regisseur Jens
Poth passt aber auf, dass seine Schauspieler nicht über den Haufen
gefahren werden. In verkehrspolizeilicher Manier steuert er seine Crew
durch das eigentlich ganz übersichtliche Bühnenbild von Simone
Wildt: „Clemens, du musst da lang gehen! Da rechts!“ Clemens
Dönicke (u. a. die Zofe): „Ich weiß, aber ich hab mich
doch verlaufen“. Ja, ja, was bei einem Märchen so alles passieren
kann. Laurenz Leky, der gleich vier Rollen spielen will (Bill, Lakai Hinnerk,
Martin Heise, Gottwald Kanther), läuft zu Hochform auf, wenn er in
unzähligen Stimmen ein R-Gespräch aus Babylon annimmt (telefonieren
im Märchen, auch das noch!). Die Prinzessin mit dem Glied, also Heaven,
schlägt ein Rad und trinkt Bier aus seinem, äh, ihrem Schuh,
so anders ist es im pothschen Märchenland. Auch die arbeitsvertraglichen
Verhandlungen zwischen dem Bauernsöhnchen (Friedrich Witte) und seiner
neuen Arbeitgeberin, der Zofe (Dönicke) – das Bauernsöhnchen
freut sich aufs Tischchen-Decken und Haare-Flechten! – verlaufen
nicht gerade erwartungsgemäß. Da wird sich gegenseitig über-
statt unterbArno Nym mit seinem journalistischen Adlerblick Spektakuläres:
Auf der Bühne des emma-theaters kurvt Erzähler Olaf Weißenberg
oten. Eine Szene übrigens, die Weißenberg so gut gefällt,
dass er verzückt ausruft: „Ihr seid schön, so schön.
Sucht euch das Licht!“ Die Proben versprechen wieder einiges, doch
bis die Fans im Dunkeln des Zuschauersaals auf ihre Superstarprinzessin
treffen können, muss man sich noch 30 Tage gedulden. Da beißt
die Maus keinen Faden ab!
Noch 33 Tage:
Heaven und Witte im Licht der Erkenntnis
Montagabend war es endlich soweit: ON-Außenkorrespondent Arno Nym
durfte dabei sein, als sich Theaterensemble und Kultband Die angefahrenen
Schulkinder zur ersten gemeinsamen Jam-Session des Märchen-Musicals
„Die Prinzessin mit dem Glied“ zusammenfanden. Mit Hochdruck
wurde dabei vor allem an der musikalischen Umsetzung des Stoffes gearbeitet.
Dabei entstanden – im Vergleich zur Hörspielfassung –
viel mehr Zwischenspiele, komische Akzente und experimentale Melodiefolgen,
die für einen grandiosen Soundteppich sorgen werden. Neben der musikalischen
Komponente wird aber auch zweimal täglich an der schauspielerischen
Virtuosität gearbeitet. Was sich da vor allem zwischen Hauptdarsteller
Friedrich Witte (Das Bauernsöhnchen: Werner bzw. Etienne ) und Heaven
(Die Prinzessin mit dem Glied) entwickelt, ist kaum in Worte zu fassen.
Berührend, witzig und charmant probieren sie immer wieder neu, was
es heißt, sich zu erkennen. Musikalisch wird das Ganze begleitet
von dem fantastischen Beat des Dr. Ignatz Ignaz (Rock) – als Pendant
(Roll) zimmert Charlie Granada. Regisseur Jens Poth erklärt, dass
die Liebe eine Himmelsmacht ist, was selbst den immer kritischen Autor
und Erfinder des Musicals – Jo Granada – zutiefst berührt.
Die Romanze ist also ins Rollen gekommen. Doch es wird noch 33 Tage geprobt,
und wenn das so weitergeht, dann bleibt garantiert kein Auge trocken...
Noch 36 Tage:
„Ganz einfach: Schlag – Furz – Mutter – Aua!“
Der Countdown läuft: Nur noch 36 Tage zur Welturaufführung des
fantastischen Märchen-Singspiels „Die Prinzessin mit dem Glied“
im emma-theater. Schon beim ersten Zusammentreffen der „Schulkinder“
mit Regisseur Jens Poth und Ensemble tauchen Fragen auf, wie etwa: „Was
trägt die Prinzessin mit dem Glied eigentlich unter ihrem Rock?“
Der Autor Jo Granada hält sich bedeckt und Heaven spielt sich die
Seele aus dem Leib. Voller Einsatz von Körper und Geist also bei
jeder Probe. ON hat es geschafft, den Fortgang des Inszenierungsprozesses
zu begleiten und hat „Undercover of the night“-Reporter Arno
Nym ins emma-theater geschickt, wo unter Ausschluss der Öffentlichkeit
geprobt wird. Bei seinem letzten Probenbesuch hat er folgendes erlauscht:
Friedrich Witte, der Schauspieler zu Jens Poth, dem Regisseur: „Hast
du gemerkt, dass ich mich da eben ganz locker hingespielt hab?“
Poth: „Ja klar!“ Witte: „Nee, das ist mir doch passiert,
das kannst du nicht gesehen haben!“ Poth: „Nee, du hast dich
da ganz blöd hingespielt!“ Olaf Weißenberg, ebenfalls
Schauspieler: „Aber blöd muss ja nicht immer schlecht sein...“
Immer wieder taucht bei diesem schwierigen Märchenstoff allerdings
die Frage auf, wie man ihn denn szenisch umsetzen kann. Doch Probleme
werden bei Regisseur Poth ganz schnell gelöst, etwa wenn das Bauernsöhnchen
(Friedrich Witte) zwischen seiner ollen Mutter und seinen drei fiesen
Schwestern hin- und hergeschubst wird, da meint er nur: „Ganz einfach:
Schlag – Furz – Mutter – Aua!“ Das verspricht
doch eine ordentliche Portion Humor. Also: Es bleibt spannend. Freut euch,
wenn ihr am Sonntag wieder ganz exklusiv das neuste Insiderwissen von
der „Prinzessin mit dem Glied“ erfahrt.
Noch 40 Tage:
Märchen-Musical auf dem Weg zum Kult
Es wird tatsächlich geprobt, seit dem 14. 4. geht es rund. Ernsthaft.
„Ich habe schon lange nicht mehr so viel am Stück gelacht“,
sagt Heaven über den gleich mit Feuereifer eröffneten Produktionsprozess.
Neue Leiden eines Jungen aus Werther? Aus Ostwestfalen stammt Jens Poth
(35), der Regie führt. Geschlechterrollen interessieren ihn –
es darf skurril und schräg sein. „Was geschah, nachdem Nora
ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaft“ (E.
Jelinek), „Terrormum“ und „herr tod lädt nicht
ein und wir kommen trotzdem“ (Mannsmann) inszenierte er in Osnabrück,
„Endstation Sehnsucht“ am Staatstheater Darmstadt, sein eigenes
Western-Projekt „hello, cowgirl in the sand“ in Saarbrücken.
Was ist bloß los im Märchenland? Ein König, der Bröckelhusten
hat. Übelriechende Raucherinnen, die den eigenen Bruder malträtieren.
Freier aus vieler Herren Länder, die um die Wette Wasser trinken.
Ein Größenvergleich. Fiese Minister, die fiese Intrigen spinnen
und noch fiesere Gesellen (aus der Pferdekutschenbranche) auf den Plan
rufen. Ein Wellensittich, der Bescheid weiß. Und dann wird auch
noch gesungen, getanzt und der Tisch schön gedeckt. Was in Gottes
Namen ist da los? Ganz einfach: Die Angefahrenen Schulkinder haben ein
Musical geschrieben. Charly Granada, Jo Granada, Dr. Ignatz Ignaz und
Heaven. Gegründet haben sie sich 1982 in Osnabrück. Seitdem
pflegen sie ihren ganz eigenen, meist eher schwarzen Humor. Jo heckte
das Werk „Die Prinzessin mit dem Glied“ inhaltlich aus, auf
der Ferieninsel Schiermonnikoog entstanden im Winter 2002 gemeinsam bei
starkem Rückenwind die acht Kernsongs. „Wie schales Bier haben
wir das Stück zwischen Passau und Flensburg durch die Gegend getragen“,
sagt Heaven. Schließlich signalisierte das Theater Osnabrück
Interesse, der leitende Dramaturg Jürgen Popig checkte die Lage.
Homosexualität, Coming-out, Männer- und Frauenbilder –
große Themen, die auch „Im Pinkellied der Schwestern“
quasi im Pi-Pa-Po-Klo-Rhythmus die Lokuspapierrolle des Lebens ganz neu
beschriften. Oder? „Es hat schon mit ganz konkreter Liebe zu tun“,
frohlockt Poth ohne Not. Heaven, der die Prinzessin spielt, freut sich
über Friedrich Witte, der in der Hauptrolle (Werner bzw. Etienne)
baggert. Das ist ein Sexy-Rummel, der locker macht! Olaf Weißenberg
als königlicher Wettkampf-Sprecher, Thomas Schneider (Frank, der
König), Clemens Dönicke, Katharina Quast, Jennifer Breitrück,
Sibille Helfenberger, Laurenz Leky – eine Top-Besetzung. Premiere
ist am 6. 6. im emma-theater, eine Preview-Party (Abendgarderobe!) steigt
am 1. 6. im PollyEsthers. Ein Märchen-Musical der etwas anderen Art,
ein abgefahrenes Singspiel – eine Prinzessin auf dem Weg zum Kult? |